Wenn sich Pantahs und Spechte 8 Stunden lang zusammen tun... :-)
Stand: 26.09.2005 (dritte Fassung)
Ja, so hatten wir uns das schon vorgestellt...
Mit unseren alten Mitstreitern einen schön Wettkampf zusammen erleben.
Es mussten erst so einige Jahre vergehen, auf dass wir das
hinbekamen, was wir schon mehrfach versucht hatten anzuschieben.
Und so kam denn nun endlich der Tag, an dem die lange angestrebte
Kooperative zwischen dem Specht-Racing-Team und dem Pantah-Racing-Team
in die Tat umgesetzt werden konnte.
Da wir alle noch nie zuvor auf dem Autodrom Most gefahren waren,
sollte dieses Event somit zu einer mehrfachen Prämiere werden...
Die Anreise zu diesem Event begann für uns alle recht zäh.
Von Staus geplagt, verbrachten wir alle so einige Zeit mit Warterei in
langen Autoschlangen.
Die Ankunft fiel damit dann leider recht spät aus...
In Most erst einmal angekommen, das doch recht kompakte Fahrerlager
kurz gesichtet, tat sich schnell der Eindruck auf, dass die
gesamte Anlage auch schon so einiges an Jahren auf dem Puckel hatte.
Die Größe der Boxen ließ von vornherein vermuten, dass mit
zwei Teams in so einer Box dem Raum-Sharing genüge getan sein
müsste.

Mit dem nächsten Morgen und damit dem Beginn der Trainings durften
wir uns nun langsam an diese für uns vollkommen unbekannte Strecke
herantasten. Und das taten wird denn auch, dieses Mal gleich mit zwei
Fahrzeugen: Unserer alten 600'er Pantah und unserer 900'er Ducati
Schnell zeigten sich die Ungeschmeidigkeiten Mosts.
Bodenunebenheiten und Asphaltwechsel in Kurven...
Diese brachten die Duc zwar nicht in große Verlegenheiten, so erzeugten diese
Ungeschmeidigkeiten aber auch nicht gerade Jubel im Team.
Ach ja, unser Team!!!
Das möchte ich hier gleich mal vorstellen, denn wann haben wir
schon mal so eine tolle Runde zusammen?! :-)

Stelle ich also alle mal vor...
Von links nach rechts:
Peter (unser Teamchef und ein echter Rennbär :-)
Ralf (Schrauber und Obergriller)
Mattes (Schrauber mit Herz und Seele)
Erik (unser Vollgasfanatiker ;-))
Marlene (unsere Fee für die Rundenzeiten)
Gerd (der Teamchef der Spechte)
Jens-Uwe (meine Wenigkeit)
Und mit diesem Team wollten wir nun die Konkurrenz
verschrecken. ;-)
Na, schauen wir nun also mal, was daraus wurde... :-)
Da wir für diesen Lauf mal wieder eine neue Reifenmarke
ausprobieren wollten, gab es natürlich diesbezüglich
einiges zu testen.
So stand dieses Mal der Dunlop D208GP auf dem Fahrplan.
Den D208GP hatten wir schon mehrfach positiv beobachten können, z.B.
auf solch gummifressenden Strecken wie dem Eurospeedway Lausitz.
Und da die Spechte mit dem D207GP schon sehr viele gute Erfahrungen
gemacht hatten, war die Zeit also reif, für den Ritt auf dem
Dunlop. ;-)
Da sich schnell zeigte, dass das Fahrwerk der 900'er prima mit dem
D208GP harmonierte, bedurfte es an Einstellarbeiten auch nicht viel, um
eine gute Abstimmung für alle Fahrer zu finden.
Wieder zurück auf der Strecke, brauchte es aber trotzdem eine
Weile, bis der richtige Dreh und Weg zwischen den
Unebenheiten gefunden war.

Und da ein 8-Stunden-Rennen so leicht nicht bestanden ist, wurde also
durchgestartet mit dem Üben der Fahrerwechsel, den Tankattacken und
den bei 8 Stunden zwingend notwendigen Serviceeinsätzen.
Da Gerd bislang keine Erfahrung auf unserem Fahrzeug gemacht hatte,
musste er noch eine besondere Aufgabe bestehen: unsere gedrehte
Schaltkullisse...
Und wer schon einmal dieses Erlebnis durchgestanden hat, der wird wissen, dass die
ersten Stunden die zähesten sind. Ständig muss man sich auf
das Schalten konzentrieren und schiebt permanent die Panik, was wohl
mit dem Motor passiert, wenn man sich bei Vollgas mal so richtig
schön verschaltet... :-(
Aber da musste Gerd durch. Und wie geahnt, klappte das dann ja
auch. ;-)
Erst wenn das dann alles so richtig sitzt, erkennt man die Vorteile
dieser Schaltreihenfolge. Und gerade Most ist ein interessanter Kurs
dafür.
Hier werden im Durchbeschleunigen der Gegengerade die oberen Gänge
alle geschaltet, was mit gedrehter Schaltkulisse bedeutet, einfach nur
auf den Schalthebel zu drücken. Da dieses in beträchtlicher
Schräglage stattfindet, wäre kaum mehr Platz, um bei normaler
Schaltreihenfolge den Fuß unter den Schalthebel zu bekommen.
Und so ging es dann am Sonntag Morgen los mit dem 8-Stunden-Rennen.
Das Wetter zeigte sich von seiner warmen, aber bewölkten Seite.
Bedingt durch die Zuarbeit von Gerds Vater mit der exaktesten
Wettervoraussage des Jahres per Handy, verlief unser Start, den Erik
als erster Fahrer vollzog, soweit prima. Allemal mit den richtigen
Reifen... ;-)
Da wir uns
darauf geeinigt hatten, alle 40 Minuten zu wechseln, um möglichst
effizient das Tankvolumen der 900'er auszunutzen, war das prinzipielle
Ablaufschema klar: Nach jedem zweiten Fahrerwechsel musste
getankt werden.
Anhand der erhaltenen Erfahrungswerte des Trainings schien eine Aussage
über die Haltbarkeit des Reifens möglich, welche auch die
Reifenwechsel soweit vorprogrammierte.
Dachten wir...
Aber wie es in der Rennerei immer mal wieder so kommen kann, stellten
wir erst nach dem Wechsel von Rädern und Bremsbelägen zur Mitte
des Rennens fest, dass das zu dem Zeitpunkt nicht zwingend notwendig
gewesen wäre. :-(
Schön blöd, dass wir in den beiden folgenden Safety-Car-Phasen
nicht nur wieder mal das Glück hatten, direkt hinter dem
Safety-Car herzufahren (und ärgern, und ärgern...), nein,
kaum hatten wir unseren großen Service durchgeführt, fing es
prompt an zu regnen.
Oh Mann! Wieder mal voll verpokert. Das gibt es doch nicht... :-(
Nicht nur, dass wir mit unserer Zögerlichkeit, die Reifen nicht
gleich zu wechseln, gut 4 Minuten in den Sand setzten, so war gleich darauf der
erste ungewollte Räderwechsel notwendig.

Tja, so kann man dann allerdings schlecht um die vorderen Plätze
mitfahren... :-(

Nicht entmutigt von diesen Unglücklichkeiten wurde aber weiter
angegriffen.
Die drei mittlerweile führenden Teams hatten diesbezüglich
ein besseres Händchen bewiesen, waren aber noch lange nicht im
Ziel... ;-)
Nicht zu vergessen: Es werden 8 Stunden gefahren und bis zur
Ziellinie war es ja noch ein Weilchen hin.
So spielte uns der Fehlerteufel letztlich doch noch ein spannendes
Rennende zu.
Das zu der Zeit noch auf Platz 3 liegende Team musste sich einige
Minuten mit einem geplatzten Kühler herumärgern, was reichte, uns auf Platz 3 vorzuarbeiten.
Und da der resultierende Abstand unter den beiden Teams nicht gerade
der größte war, durfte also noch mal richtig angegriffen
werden. Und das bei Regen...
Jetzt kamen unsere Regenreifen endlich noch mal richtig zum Einsatz.
Und letztlich darf man sagen, dass nach einer kleinen
Gewöhnungsphase diese Reifen schon wirklich enorm sind. Obwohl sie
gerade mal handwarm werden, bieten sie einen erstaunlichen Grip.
Diesen allerdings vorwiegend im Nassen...
Müssen diese Gummis auch noch im Trockenen mächtig zupacken,
so sind die Minuten ihres Einsatzes gezählt.
Da schon gut eine Stunde vor Ende des Rennens zu erkennen war, dass es
wohl nicht weiter regnen sowie die Strecke in Kürze trocken
sein würde, entschieden wir uns letztlich noch dafür, einen Reifenwechsel auf
Trockenreifen durchzuführen.
Mag diese Entscheidung für die Reifen noch gut gewesen sein, so
war sie es bezogen auf die Wechselzeiten weniger...
Die meisten Teams entschieden sich hingegen, ihre Regenreifen im Trockenen vollständig
herunter zu fahren.
Zwar geht dann auch einiges an Zeit verloren durch den fehlenden Grip der
abgefahrenen Pneus, so zeigte sich letztlich aber, dass diese Taktik
die zeitlich bessere gewesen war.
Nun, abschließend zählt, wer in welcher Reihenfolge
über die Ziellinie fährt, und da hatten wir die Nase vorne.
Wir wurden die Dritten in unserer Klasse. :-)
Und wie die
Fahrer dann aussehen, wenn sie das alles so hinter sich haben, das
könnte das folgende Bild wiedergeben:
Nein, nein, das war wirklich nach dem Rennen... ;-)
Bleibt nun noch, die Übersicht der gefahrenen Rundenzeiten zu präsentieren.
Diese könnt ihr anschauen, wenn ihr den Rundenzeiten-Link anklickt:
Die einzelnen Rundenzeiten der Fahrer
Und das war sie denn nun also: Unsere Kooperative mit den Spechten.
Viel Spaß hat sie gemacht!
Und prima voran ging es auch. :-)
Dazugelernt haben wir auch alle mal wieder, so dass das nächste
8-Stunden-Rennen einige Änderungen vorausahnen lässt.
Einen Dank euch allen, die zu diesem schönen sportlichen Event
ihren Beitrag geleistet haben.
Falls jemand einmal sehen möchte, wie ein Wechsel zwischen
den Fahrern abläuft, dem sei der Download der folgenden MOV-Datei
(1,95MB) empfohlen. Viel Spaß beim Anschauen... ;-)
QuickTime-Videodatei eines Fahrerwechsels